von Özay Tarim und Helge Biering

Securitas verliert den Bereich § 8 LuftSiG am Flughafen BER! Flughafen Berlin
BER Auftragsneuvergabe für Sicherheitsdienstleistungen gemäß § 8 Luftsicherheitsgesetz!

Preis entscheidet über die Auftragsvergabe!

Das Karussell dreht sich weiter. Die BDLS Mitgliedsunternehmen geben sich die Klinke in die Hand. Nach der Vergabeentscheidung am Flughafen Köln/Bonn, folgt nun die Entscheidung am Flughafen Berlin. Gestern Abend erreichte uns die Nachricht, dass Securitas Aviation bei der Neuausschreibung für den §8 LuftSiG verloren hat. Ab dem 01. Juni 2022 werden die Firmen FraSec und ESA Luftsicherheit GmbH den Bereich am BER übernehmen.

FraSec hatte erst neulich den Auftrag am Flughafen Köln/Bonn verloren, aber dafür an anderen Flughäfen neue Aufträge hinzugewonnen (Flughafen Hamburg § 5 LuftSiG und Flughafen BER § 8 LuftSiG). Und Securitas: Am Flughafen Köln/Bonn gewonnen und in Berlin verloren! Bei dieser Auftragsvergabe in Berlin spielte offenbar auch leider nicht die Qualität die entscheidende Rolle. Wie überall hat Qualität ihren Preis und der war wohl schlussendlich bei der Vergabeentscheidung der ausschlaggebende Punkt. Unbekannt hierbei bleibt auch, um welchen Preis FraSec und ESA Luftsicherheit billiger waren als das Angebot von Securitas. Auch wenn der Flughafenbetreiber von den Sicherheitsunternehmen die Tariftreue verbindlich verlangt, spricht die Vergabeentscheidung – ausschließlich über den Preis – klare Worte dagegen. Eine solche Vorgehensweise geht am Ende zu Lasten der Beschäftigten, aber auch deutlich zu Lasten der Luftsicherheit.

Wir erwarten von allen verantwortlichen Akteuren die uneingeschränkte Umsetzung des Betriebsübergangs gemäß § 613a Bürgerliches Gesetzbuch (BGB). Alle Securitas
Beschäftigten, die das wünschen, müssen von den Sicherheitsunternehmen FraSec bzw. ESA, mit all ihren bisherigen tarif- und arbeitsvertraglichen Besitzständen übernommen und an gleicher Stelle weiter beschäftigt werden. Gemeinsam mit unseren Betriebsräten werden wir nicht zulassen, dass Kostenspiele in der Luftsicherheitsbranche unsere Kolleginnen und Kollegen in ihrer Existenz bedrohen.

Anmerkung: Die Ironie der Geschichte ist, dass Securitas jetzt u. a. ausgerechnet von ESA Luftsicherheit am Flughafen Berlin verdrängt wird. Securitas hatte nämlich in Berlin bei Personalengpässen ESA Luftsicherheit als Unterauftragnehmer eingesetzt! So schnell kann es gehen – von Unterauftragnehmer zum Hauptakteur! ESA Luftsicherheit war bis vor Kurzem noch nicht einmal Mitglied des Arbeitgeberverbandes BDLS.

Luftsicherheits braucht zwingend besser Rahmen- und Arbeitsbedingungen – Kostenspiele mit der Luftsicherheitsaufgabe stoppen!