von Özay Tarim
DSW betrachtet Arbeits- und Gesundheitsschutz für die Beschäftigten am Flughafen Düsseldorf offenbar als Hindernis!
Personalstärke in der Fluggastkontrolle seit dem Betriebsübergang (am 01.06.2020 von Kötter zu DSW) geschrumpft!
Die Personalmisere bei DSW verschärft die Situation am Flughafen zusätzlich und führt zur Arbeitsverdichtung in der Sicherheitskontrolle!
Trotz des durch DSW verursachten Personaldesasters, trotz des enormen Passagieraufkommens und trotz der von der Bezirksregierung Düsseldorf bemängelten Klimatisierung der Terminals durch den Flughafenbetreiber werden auf Anweisung von der DSW-Niederlassungsleitung über Beschäftigte negative „Verhaltensberichte“ geschrieben, wenn sie unter diesen katastrophalen Arbeitsbedingungen ihren zweiten Knopf des Hemdes (Dienstkleidung) nicht geschlossen haben.
Welch ein DRAMA!!! Anscheinend haben wir keine anderen Probleme am Flughafen! So z.B. geschehen am 14.08.2022, wobei aufgrund der von DSW verursachten Mindergestellung bei Personal und durch den Einsatz von Teilbeliehenen-Kräften sowie Beschäftigten des Flughafenbetreibers noch eine zusätzliche Arbeitsverdichtung erfolgte. Besonders erwähnenswert ist dabei noch der Umstand, dass die Niederlassungsleitung für die Kollegen*innen an diesem besonders heißen Tag keine Bereitstellung von Wasser organisiert hatte. Bis heute wurde der Belegschaft kein Wasser als zusätzliche Entlastungsmaßnahme zur Verfügung gestellt. Fürsorgepflicht und Wertschätzung der Arbeit der Beschäftigten werden von der DSW-Geschäftsführerin Frau N. Oppermann sowie der Niederlassungsleitung da wohl eher (gewinnbringend) klein geschrieben …
Durch die Verwendung neuer, aber größerer Spinde, wurden von der Niederlassungsleiterin Frau M. Khalaj die ohnehin schon lange nicht mehr ausreichenden Plätze (gemäß Arbeitsstättenverordnung) noch zusätzlich verkleinert. Bevor die Bedürfnisse der Belegschaft nach zusätzlichen Bereitschaftsräumen /-plätzen erfüllt werden, legt die Geschäftsführerin Frau Oppermann wohl ihre höhere Priorität darauf, den Betriebsrat durch den erzwungenen Umzug in den vormaligen Service-Point auf Terminal A unter ihre Kontrolle zu bringen. Auch die vom Betriebsrat eingeschaltete Behörde äußerte diesbezüglich gegenüber DSW ihr völliges Unverständnis. Ebenfalls verlangte die Behörde die vorherige Einhaltung der Arbeitsstättenverordnung zur Bereitstellung von ausreichenden Bereitschaftsräumen /-plätzen für die Beschäftigten.
Auch die Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat wird von der Niederlassungsleiterin Frau Khalaj – offenbar im Auftrag der Geschäftsführerin Frau Oppermann – wiederholt verweigert, indem etwa E-Mails (z. B. zur Bereitstellung von Wasser für die Belegschaft!!!) nicht schriftlich beantwortet werden und das im Betriebsverfassungsgesetz vorgeschriebene Monatsgespräch kommentarlos abgesagt wurde.
Offenbar meint Geschäftsführerin Frau Oppermann bzw. die NLL Frau Khalaj, sich über die für sie unbequeme Vorschriften „Kraft eigener Rechtsauffassung“ einfach hinweg setzen zu können!
Dies betrifft u. a. auch die Einhaltung der vorgeschriebenen Arbeitsschutzunterweisungen, insbesondere bei der Einführung der neuen Evoline-Anlagen in der Fluggastkontrolle. Nach einem Arbeitsunfall einer Mitarbeiterin wurde DSW – nach Information des Betriebsrates – durch die Behörden angewiesen, dass alle Beschäftigten per Arbeitsschutzunterweisung auf die neue Evo Line und die möglichen Gefahrenquellen vor Ort an dieser neuen Anlage unterwiesen werden müssen. Offenbar sind auch nach fünf Monaten nach dem Ergebnis der Behörde, bis heute immer noch nicht alle Beschäftigten vollumfänglich unterwiesen worden. Nach Rückmeldung aus der Belegschaft, fehlen sogar wesentliche Bestandteile aus der vorgeschriebenen Arbeitsschutzunterweisung. Laut des BR-Aushangs vom 18.08.2022 wurde durch die Behörde festgestellt, dass die jährlich gesetzlich vorgeschriebene Arbeitsschutzunterweisung offenbar nicht, wie durch den Rechtsvertreter von DSW mitgeteilt, dieses Jahr durchgeführt wurde, sondern letztmalig im Jahr 2021. Die Behörde erwartet nun wohl von DSW die lückenlose Aufarbeitung der Defizite.
Die Ergebnisse von zuvor vollmundig angekündigten Ausbildungsoffensiven sind nur hohle Phrasen. Angesichts des Angebots von befristeten und auf maximal 120 Std./Monat beschränkten Teilzeitverträgen, der hohen Arbeitsbelastung sowie der von Piepenbrock/DSW betriebenen “Unvereinbarkeit” von Familie und Beruf, ist eine nachhaltige Verbesserung der Personalsituation auch nicht zu erwarten. Seit dem Betriebsübergang von Kötter zu DSW ist der Personalkörper unter Berücksichtigung von Personalabgängen (u. a. 100 krankheitsbedingte Kündigungen) bzw. Neueinstellungen sowie mehr als 100 Versetzungen in interne Führungspositionen um ca. 80 Kollegen*innen in der Fluggastkontrolle am Flughafen Düsseldorf geschrumpft.
Während DSW, als Tochterunternehmen der von den Brüdern Arnulf und Olaf Piepenbrock geführten Piepenbrock-Gruppe, am Flughafen Düsseldorf, vertreten durch die Geschäftsführerin Frau Oppermann, eigentlich aufgrund eigenen Versagens von der Politik die weitere Ausübung des Auftrags wegen Unzuverlässigkeit untersagt werden müsste, drangsaliert und sanktioniert die Niederlassungsleiterin Frau Khalaj (ehemalige Personalreferentin aus Bremen) die eigene Belegschaft am Flughafen Düsseldorf.
Ein weitere Tatsache ist der unverändert hohe Krankenstand bei DSW, verursacht durch erheblichen Personalmangel, der zu einer enormen Arbeitsverdichtung bzw. Arbeitsbelastung führt. Und das obwohl die finanziellen Rahmenbedingungen für DSW durch den Auftraggeber deutlich verbessert wurden. Leider haben die finanziellen Verbesserungen nicht dazu geführt, dass die Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten in der Fluggastkontrolle verbessert worden sind. Offenbar ist der einzige Profiteur bei den verbesserten Rahmbedingungen der Deutsche Schutz- und Wachdienst!
FAZIT:
Die Lösung des Problems ist die Rückführung dieser hoheitlichen Luftsicherheitsaufgabe an den Staat!
Wir sehen in diesem Sommer sehr deutlich, wohin es führt, wenn man bei den Sicherheitskontrollen auf Privat vor Staat setzt!