ESA Luftsicherheit: Luftsicherheitsfachkräfte warten immer noch auf Lohnzahlungen!

Özay Tarim

von Özay Tarim

BDLS Mitgliedsunternehmen ESA Luftsicherheit GmbH

ESA Luftsicherheit GmbH: Luftsicherheitsfachkräfte an den Flughäfen Dresden, Erfurt, Karlsruhe und Weeze warten immer noch auf Lohnzahlungen!

Beschäftigte werden hingehalten und getäuscht – ESA mit leeren Versprechungen und Zahlungsschwierigkeiten!

Seit dem 15. Mai 2024 gibt es KEINE Lohnzahlungen! 

Die hier beschriebenen Missstände finden tatsächlich bei einer Sicherheitsfirma in der Luftsicherheitsbranche statt, die auch noch Vertragspartner vom Bundesinnenministerium (an den Flughäfen Dresden und Erfurt) sowie vom NRW-Verkehrsministerium bzw. von der Bezirksregierung Düsseldorf (am Flughafen Weeze) ist.

Es sind fast zwei Wochen vergangen und die Luftsicherheitsfachkräfte warten immer noch auf ihre tarifvertraglich vereinbarten Monatslöhne! Am 15. Mai 2024 hätten die Beschäftigten ihre Löhne erhalten müssen. Aber statt der Löhne gab es am 15. Mai vom Arbeitgeber nur eine Mitarbeiterinformation mit reichlich Ausreden und Versprechungen. Die ESA Geschäftsführung hatte darin versprochen, dass sich die Lohnzahlungen um bis zu zwei Tage (also bis zum 17. Mai 2024) verzögern werden. Diese Versprechung wurde aber – ohne weitere Information und Begründung – nicht eingehalten. Es gab also am 17. Mai – wie vermutet – wieder keinen einzigen Cent Lohnzahlung für die Beschäftigten!

Luftsicherheitsfachkräfte schon zwei Wochenenden ohne Lohn! ESA macht so die Beschäftigten krank!

Auch dieses Wochenende gibt es keine Lohnzahlung. Die Beschäftigten haben am Samstag (25. Mai 2024) wieder vergeblich auf ihre Lohnzahlungen gewartet und wurden erneut enttäuscht. Viele unserer Kolleginnen und Kollegen haben mittlerweile nicht mal Geld fürs Tanken, um zur Arbeit zu fahren. Dieser Missstand ist auch der Flughafen-Geschäftsführung in Weeze nicht verborgen geblieben. Deshalb gibt es jetzt sogar vom Flughafenbetreiber einen Tankgutschein in Höhe von 50 Euro, damit zumindest die ESA-Beschäftigten an diesem Wochenende zur Arbeit kommen können. Wie peinlich ist das denn: Es gibt Tankgutscheine vom Flughafenbetreiber statt Löhne vom Sicherheitsdienstleister am Flughafen Weeze! Dieser Zustand ist nur noch DESASTRÖS und macht die Beschäftigten krank! Der Auftraggeber von der ESA Luftsicherheit GmbH am Flughafen Weeze ist die Bezirksregierung Düsseldorf. Die Bezirksregierung versucht zwar hinter den Kulissen auf die ESA Geschäftsführung einzuwirken, ist aber bisher erfolglos geblieben. Genau vor dieser Situation hatten wir mehrfach den Auftraggeber öffentlich gewarnt. Diese Sicherheitsfirma ist unzuverlässig und dürfte niemals öffentliche Aufträge erhalten. 

Die für die Luftsicherheit zuständigen Behörden (Auftraggeber von ESA) haben uns gegenüber bestätigt, dass die Gelder für die Durchführung der Sicherheitskontrollen immer frühzeitig und pünktlich an ESA Luftsicherheit GmbH überwiesen werden. Dann stellt sich die dringende Frage: Was passiert mit den überwiesenen Geldern bei ESA? 

Am Montag findet in Weeze eine außerordentliche Betriebsversammlung statt!

Der Betriebsrat hat aufgrund der aktuellen Missstände kurzfristig für Montag (27. Mai 2024) zu einer außerordentlichen Betriebsversammlung am Flughafen Weeze eingeladen. Die Verantwortlichen der Bezirksregierung haben auf die Einladung des Betriebsrats reagiert und werden teilnehmen. Ob der Arbeitgeber zur Betriebsversammlung kommt, ist bisher nicht bekannt. Die Bezirksregierung ist aktuell sehr bemüht die Beschäftigten bei der Stange zu halten. Offenbar macht sich der Auftraggeber große Sorgen, da der Krankenstand aufgrund der Missstände bei ESA weiter steigt. Am Freitag haben wohl viele Fluggäste ihre Flüge verpasst, weil die Kontrollstrecken unterbesetzt gewesen sein sollen. Obwohl der Verursacher dieser Missstände die ESA Luftsicherheit ist, richtete sich aber die Bezirksregierung am Freitag auch mit einem Appell an die Beschäftigten.


Die Botschaft der Bezirksregierung lautet: Es ist zwar dem Auftraggeber sehr bewusst, wie frustrierend die Situation ist, aber dennoch sollen die Beschäftigten nicht der Arbeit fernbleiben. Es würde dem Image des Flughafens Weeze schaden. Für Anfang nächster Woche hätte die Bezirksregierung die ESA Geschäftsführung nach Weeze bestellt. Die Löhne sollen zukünftig pünktlich gezahlt werden. Man nimmt die Sorgen der Beschäftigten ernst und würde keine weiteren Verzögerungen der Löhne mehr akzeptieren – usw. usw.

Diese Botschaft des Auftraggebers können wir nicht unkommentiert lassen. Nicht die Beschäftigten sind für diese Misere verantwortlich, sondern die Fehlentscheidungen des Auftraggebers sowie der unzuverlässige Dienstleister ESA. Es wird von der Bezirksregierung eher der Eindruck erweckt, als ob die Beschäftigten einfach so der Arbeit fernbleiben würden. Die Wahrheit ist aber, dass die Beschäftigten unter diesen desolaten Umständen krank gemacht werden. Wie sollen sich denn unsere Kolleginnen und Kollegen bei so viel Missmanagement auf die hoheitliche Luftsicherheitsaufgabe konzentrieren können? Selbst wenn die Löhne am Montag (27. Mai) gezahlt werden würden, wäre damit lediglich wieder einmal der Moment gerettet, aber die Probleme mit dieser unzuverlässigen Firma weiterhin nicht gelöst. 

Bezirksregierung wollte für dieses Wochenende Sicherheitspersonal von DSW aus Düsseldorf am Flughafen Weeze einsetzen!

Die Bezirksregierung unternimmt derzeit alles, um den Flugbetrieb in Weeze aufrechtzuerhalten. Am Freitag wurde sogar kurzfristig die Sicherheitsfirma DSW vom Flughafen Düsseldorf kontaktiert. Der Auftraggeber wollte Sicherheitskräfte von DSW an diesem Wochenende in Weeze in der Fluggastkontrolle einsetzen, um dort die Personallücken zu stopfen. Der Betriebsrat von DSW in Düsseldorf hat aber diese Maßnahme richtigerweise abgelehnt. Die Ironie dieser Geschichte ist, dass die eine unzuverlässige Firma DSW, die andere gescheiterte Sicherheitsfirma ESA unterstützen soll. Wir wollen endlich gute Arbeitsbedingungen in der Luftsicherheitsbranche und keine Flickschusterei! Die Bezirksregierung sollte das Geld, was an DSW gezahlt werden würde, direkt an die Luftsicherheitsfachkräfte in Weeze auszahlen. Offenbar hat aber die Abfertigung von Fluggästen wieder eine größere Priorität als die finanziellen Sorgen unserer Kolleginnen und Kollegen!

Anmerkung: Die ESA Geschäftsführung soll wohl jetzt angeblich – wo der Druck von an allen Seiten größer wird – die Lohnzahlungen für Montag (27. Mai 2024) versprochen haben! Ob es eine weitere leere Versprechung von der Geschäftsführung ist, können wir erst am Montag beantworten. Wir werden aber dennoch alle juristischen Schritte gegen ESA vorbereiten und auch das Leistungsverweigerungsrecht der Beschäftigten in Betracht ziehen.

Der Auftrag mit der ESA Luftsicherheit GmbH muss umgehend beendet werden!

Wir brauchen in Nordrhein-Westfalen eine Kehrtwende in der Luftsicherheit! Die Sicherheitskontrollen gehören zurück in die öffentliche Hand! Schluss mit ständig wechselnden unzuverlässigen Sicherheitsfirmen!