von Özay Tarim
BDLS Mitgliedsunternehmen ESA Luftsicherheit GmbH
Schon wieder ESA Luftsicherheit!!! Sicherheitspersonal bekommt erneut innerhalb von wenigen Monaten die Löhne verspätet überwiesen!
Der Sicherheitsdienstleister ESA Luftsicherheit GmbH hat wiederholt als Neumitglied des Arbeitgeberverbandes BDLS und u. a. als Auftragnehmer der Bezirksregierung Düsseldorf am Flughafen Weeze die Monatsgehälter der Beschäftigten verspätet überwiesen. Die Sicherheitsbeschäftigten hatten sich bereits im April sowie im Mai 2021 über die schlechte Zahlungsmoral von ESA Luftsicherheit beklagt. Das Missmanagement vom Sicherheitsdienstleister ESA betrifft hierbei die Beschäftigten an den Verkehrsflughäfen Friedrichshafen, Karlsruhe/Baden-Baden und Weeze (Niederrhein).
Die ESA-Geschäftsführung hat offenbar aus den bisherigen Verfehlungen nichts gelernt. Dieser Arbeitgeber ist augenscheinlich nicht in der Lage, die Beschäftigten pünktlich zu entlohnen. Wie sollen die Beschäftigten so einem Arbeitgeber vertrauen? ESA missachtet zum wiederholten Male die tarifvertragliche Norm. Denn gemäß der tarifvertraglichen Regelung ist der Arbeitgeber verpflichtet die Monatslöhne unverzüglich, jedoch spätestens bis zum 15. des folgenden Monats auf das Konto der Beschäftigten zu überweisen. Der Lohn muss also am 15. auf dem Konto der Beschäftigten eingegangen sein.
Die Beschäftigten an den drei betroffenen Flughäfen wurden von der Geschäftsführung erst am Freitag Spätnachmittag (13.08) per Mail informiert, dass die Monatslöhne möglicherweise verspätet auf den Konton der Beschäftigten eingehen werden. Da der 15. August 2021 ein Sonntag war, hätte der Arbeitgeber die Löhne so überweisen müssen, dass diese bis zum 13. August 2021 (Freitag) bei den Beschäftigten hätten eingehen müssen. Durch den inakzeptablen Lohnverzug sind bei unseren Kolleginnen und Kollegen Unannehmlichkeiten entstanden. Die Beschäftigten haben selbstverständlich auch Zahlungsverpflichtungen und müssen entsprechend pünktlich z. B ihre Mieten zahlen oder fristgebundene Bankgeschäfte erledigen. Einige Beschäftigte aus Friedrichshafen und Karlsruhe hatten uns sogar noch am Dienstag, 17. August 2021 berichtet, dass der Monatslohn immer noch nicht bei ihnen eingegangen war.
Die Geschäftsführung hat offenbar, nach dem sie festgestellt hatte, dass die Löhne auch am 16.08 bzw. 17.08 nicht bei den Beschäftigten eingehen werden, eine weitere Mitarbeiterinformation an die Beschäftigten in Friedrichshafen und Karlsruhe verschickt. Interessant ist hierbei, dass das Sicherheitspersonal in Weeze keine gleichlautende Mitarbeiterinformation erhalten hat. Die ESA-Geschäftsleitung entschuldigt sich in dieser neuen Mitarbeiterinformation vom 17.08.2021 für die entstandenen Unannehmlichkeiten. Es wäre dem Arbeitgeber leider nicht gelungen, die Lohnzahlungen für den Monat Juli 2021 (fällig am 15.08.2021) pünktlich zu zahlen. Als Entschädigung verspricht ESA, dass alle Mitarbeiter, bei denen der Lohn nicht am vergangenen Sonntagabend 0:00 Uhr auf dem Konto eingegangen war, eine einmalige und steuerfreie Sonderzahlung in Höhe von 200 Euro innerhalb der nächsten Woche erhalten werden. Die Entschädigungszahlungen sollen wohl nur für die Standorte Friedrichshafen und Karlsruhe gelten. Die Beschäftigten in Weeze sind aber genauso betroffen und haben auch teilweise ihre Löhne nach dem 15.08.2021 erhalten. Also muss der Arbeitgeber alle betroffenen Beschäftigten gleichbehandeln und entsprechend entschädigen.
Ausgerechnet heute am 19. August 2021 findet auf Einladung der ESA-Geschäftsführung am Flughafen Weeze eine Grillfeier für die Beschäftigten statt. Es wird bestimmt aufgrund der aktuellen Situation eine harmonische Veranstaltung. Der Arbeitgeber hat hier dennoch eine gute Gelegenheit, persönlich den betroffenen Beschäftigten am Flughafen Weeze ebenfalls die 200 Euro Sonderzahlung zu garantieren. Die Beschäftigten wollen keine Bratwurst, sondern erwarten von ESA pünktliche Lohnzahlungen.
Wie oft will sich die ESA-Geschäftsführung noch entschuldigen? Schon bei der letzten Verfehlung im Mai 2021 hatte die Geschäftsleitung versprochen, dass zukünftige Lohnzahlungen pünktlich erfolgen werden. Dieses Versprechen ist deutlich in die Hose gegangen. Glaubwürdig sind die Entschuldigungen von ESA also nicht. Wir fordern und erwarten nun endlich vom Auftraggeber (Bezirksregierung) rechtliche Konsequenzen. Die Bezirksregierung ist auch mitverantwortlich für das Handeln seines Auftragnehmers. Die Beschäftigten werden in der Regel schon für ein viel geringeres Vergehen sanktioniert. Und die Arbeitgeber sollen mit nur einer Entschuldigung einfach davon kommen? Nicht mit uns!
Wir wiederholen gerne nochmal unsere Denkaufgabe für ESA sowie für den Auftraggeber:
Wie wäre das denn, wenn die Beschäftigten in einer umgekehrten Situation einfach mal drei bis vier Arbeitstage nicht zur Arbeit erscheinen und dann wieder mit nur einer kleinen Entschuldigung am Flughafen auftauchen würden? Was wäre dann die Reaktion von ESA bzw. des Auftraggebers?
Oder dürfen sich die Sicherheitsbeschäftigten auch zukünftig bei einer Verfehlung mit einer Sonderzahlung in Höhe von 200 Euro „freikaufen“???