von Özay Tarim

BDLS Mitgliedsunternehmen Condor Flim GmbH, Süd-West

Und der nächste Dienstleister bitte!

Flughafen Dortmund: Sicherheitsunternehmen Condor Flim GmbH, Süd-West unterliegt bei der Auftragsvergabe zur Durchführung der Luftsicherheitskontrollen!

Neuer Dienstleister am Flughafen Dortmund wird ab 01.04.2024: I-SEC Deutsche Luftsicherheit SE & Co. KG 

Die Bezirksregierung Münster (Auftraggeber) hat im Rahmen der aktuellen Ausschreibung jetzt kurz vor Jahresende eine Entscheidung getroffen und den Auftrag zur Durchführung der Fluggastkontrollen am Flughafen Dortmund neu vergeben. Ab dem 01.04.2024 wird I-SEC Deutsche Luftsicherheit SE & Co. KG die Fluggastkontrollen übernehmen.

Am Flughafen Dortmund geben sich seit einigen Jahren die Luftsicherheitsunternehmen regelmäßig die Klinke in die Hand. Die Fluggastkontrollen an diesem Flughafen wurden seit mehr als zwei Jahrzehnten bis zum 31.12.2014 vom Flughafenbetreiber selbst durchgeführt (öffentlicher Dienst). Leider hat die Bezirksregierung Münster damals entschieden, die Luftsicherheitsaufgabe am Flughafen Dortmund an ein privates Sicherheitsunternehmen zu vergeben. Demzufolge wurde ab dem 01.01.2015 das Sicherheitsunternehmen STI (Security Training International GmbH) – nach einer öffentlichen Ausschreibung – beauftragt. Nach nur einer Vertragslaufzeit (5 Jahre) musste STI wieder für das nächste Sicherheitsunternehmen Platz machen. Auf STI folgte dann ab dem 01.01.2020 – nach einer turnusmäßigen Ausschreibung –  die Sicherheitsfirma Condor Flim GmbH, Süd-West. Auch für diese Firma ist jetzt bald Schluss. Das Karussell am Flughafen Dortmund dreht sich für die Sicherheitsfirmen fleißig weiter. Für Condor Flim GmbH, Süd-West endet der Auftrag nun am 31.03.2024. Die Bezirksregierung Münster hält offenbar nichts von Kontinuität in der Luftsicherheit und setzt schon wieder am Flughafen Dortmund das nächste Sicherheitsunternehmen ein. I-SEC wird somit (seit dem 01.01.2015) das dritte private Sicherheitsunternehmen für die Fluggastkontrollen in Dortmund sein.

Am 04. Oktober 2023 hatte noch Condor Flim sehr euphorisch eine Pressemitteilung veröffentlicht und darin die Entwicklung am Flughafen Dortmund positiv bewertet. Die Botschaft lautete: CONDOR GRUPPE mit Dortmund Airport auf Rekordkurs! Der Geschäftsführer von Condor Flim, Cornelius Toussaint, wurde wie folgt dazu zitiert: „In einer bemerkenswerten Sommersaison bilanzierte der Flughafen im Juli 2023 mit 307.377 Fluggästen den erfolgreichsten Monat seiner Geschichte. Dies sei auch aus Sicht des für die Luftsicherheitskontrollen zuständigen Sicherheitsunternehmens eine beeindruckende Entwicklung. Wir freuen uns außerordentlich, den Dortmunder Flughafen auf diesem Rekordkurs mit der strategisch bedeutsamen Dienstleistung unserer Luftsicherheitsassistentinnen und Luftsicherheitsassistenten zu unterstützen.” Offensichtlich hat diese Bewertung von Condor Flim bei der Ausschreibung keine Rolle gespielt, so dass die Zusammenarbeit zum 31.03.2024 beendet wird!

Betriebsübergang gemäß § 613a BGB von Condor Flim zu I-SEC muss umgesetzt werden!

Jetzt steht erstmal der geordnete Betriebsübergang an. Gemeinsam mit unseren Betriebsratsmitgliedern werden wir diesen Prozess begleiten und erwarten von allen verantwortlichen Akteuren die uneingeschränkte Umsetzung des Betriebsübergangs gemäß 613a Bürgerliches Gesetzbuch (BGB). Alle Beschäftigten von Condor Flim müssen vom künftigen Dienstleister I-SEC mit all ihren bisherigen arbeits- und tarifvertraglichen Besitzständen übernommen sowie an gleicher  Stelle weiter beschäftigt werden. Für die Beschäftigten in der Luftsicherheit sind Arbeitgeberwechsel nichts Neues. Mittlerweile brauchen sich die Luftsicherheitsfachkräfte an den Verkehrsflughäfen die Namen der Arbeitgebervertreter nicht mehr merken. Denn: kaum haben sich die Geschäftsführer dieser Unternehmen bei den Beschäftigten vorgestellt, sind sie auch schon schnell wieder weg. Und dann heißt es wieder: Der Nächste bitte!

Schluss mit ständig wechselnden profitorientierten privaten Sicherheitsunternehmen!

Die Luftsicherheit braucht zwingend Kontinuität, bessere Rahmen- und Arbeitsbedingungen und gehört vor allem in die öffentliche Hand!