Internationaler Tag der Menschen mit Behinderung – 03. Dezember 2025!

ver.di Bundesarbeitskreis Behindertenpolitik (BAK) – Zum Tag der Menschen mit Behinderung – 03. Dezember 2025

Am Tag der Menschen mit Behinderung hat sich der Bundesarbeitskreis Behindertenpolitik (BAK) der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di am 3. Dezember 2025 intensiv damit auseinandergesetzt, wo Deutschland heute steht.

Es wurde betrachtet, was sich für Menschen mit Behinderungen verändert hat und welche Fortschritte bei der Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention erreicht wurden. Gleiche Rechte, Würde und selbstbestimmte Teilhabe sind weltweit nicht verhandelbar. Besonders im Fokus steht der aktuelle Entwurf zur Reform des Behindertengleichstellungsgesetzes (BGG), der eigentlich Barrierefreiheit in der Verwaltung und erstmals auch im privaten Raum voranbringen sollte.

Kritik am aktuellen BGG-Reformvorschlag

Der nun vorliegende Reformvorschlag der Bundesregierung erfüllt diese Erwartungen jedoch nicht. Nach Einschätzung des DGB schwächt der Entwurf den bestehenden Schutz für Menschen mit Behinderungen, erschwert die Umsetzung der UN-BRK und der EU-Vorgaben und benachteiligt zudem Unternehmen, die bereits hohe inklusive Standards leben. Deutschland braucht dringend eine Infrastruktur, die die gesetzlichen Vorgaben zur Barrierefreiheit praktisch umsetzt und Menschen mit Behinderungen mehr Wahlfreiheit und Selbstbestimmung ermöglicht.

Arbeitswelt: Barrierefreiheit und volle Rechte

In der Arbeitswelt müssen Barrierefreiheit, diskriminierungsfreie Teilhabe und gute Arbeitsbedingungen endlich konsequent umgesetzt werden. Menschen mit Behinderung sind nicht nur als „Schutzbedürftige“ anzusehen, sondern als Beschäftigte mit vollen Rechten, mit Anspruch auf gute Arbeit, Mitbestimmung und berufliche Perspektiven. Barrierefreiheit muss vorausschauend geplant werden, denn die bisherige Regelung, nach der Arbeitsplätze erst dann barrierefrei gestaltet werden müssen, wenn ein Mensch mit Behinderung eingestellt wird, widerspricht klar den Anforderungen der UN-BRK.

Bedeutung von Teilhabe und Inklusion

Teilhabe und Inklusion entscheiden heute darüber, ob Menschen mit Behinderungen ihre Rechte tatsächlich nutzen können – in Bildung, Arbeit, Wohnen, Kultur und Politik. Es geht nicht nur darum, irgendwo dabei sein zu dürfen, sondern darum, selbstbestimmt mitzugestalten, Entscheidungen zu treffen und als gleichberechtigter Teil der Gesellschaft anerkannt zu werden. Inklusion bedeutet, Barrieren in Strukturen, Köpfen und Räumen abzubauen und Vielfalt als Normalität zu begreifen, damit niemand auf Sonderwege verwiesen wird. Gerade angesichts von Fachkräftemangel, Digitalisierung und gesellschaftlichen Spannungen ist inklusive Teilhabe ein demokratischer Zukunftskern: Sie schafft Chancengerechtigkeit, stärkt den gesellschaftlichen Zusammenhalt und zeigt, dass Menschenrechte nur dann gelten, wenn sie für alle gelten.

Forderungen des Bundesarbeitskreises Behindertenpolitik

Der Bundesarbeitskreis Behindertenpolitik der ver.di fordert deshalb Arbeitgeber und Politik auf, konkrete Schritte zu mehr Inklusion zu gehen. Dazu gehören verbindliche Maßnahmen für Barrierefreiheit, mehr Ausbildungs- und Beschäftigungschancen außerhalb von Werkstätten sowie eine wirksame Beteiligung der Schwerbehindertenvertretungen.

Inklusion am Arbeitsplatz Flughafen

Auch an den Verkehrsflughäfen zeigt sich, wie wichtig Inklusion am Arbeitsplatz ist. Flughäfen sind komplexe Arbeitsorte, an denen zahlreiche Menschen in unterschiedlichen Bereichen tätig sind – vom Bodenpersonal über technische Dienste bis hin zu Sicherheitsdiensten. Sie leisten einen zentralen Beitrag zu einem reibungslosen und sicheren Flugbetrieb. Dennoch bestehen gerade an Flughäfen weiterhin große Herausforderungen bei der vollständigen Integration von Menschen mit Behinderungen in die Arbeitswelt. Als Gewerkschaft ver.di setzen wir uns seit vielen Jahren gemeinsam mit den betrieblichen Schwerbehindertenvertretungen und den Betriebsräten dafür ein, Menschen mit Behinderungen nicht nur selbstverständlich als Teil der Gesellschaft zu betrachten, sondern ihnen auch dieselben beruflichen Chancen wie allen anderen zu ermöglichen. Dazu gehören barrierefreie Arbeitsplätze, eine faire Behandlung, echte selbstbestimmte Teilhabe sowie der Einsatz schwerbehinderter Beschäftigter auf weniger belasteten Positionen oder Arbeitsplätzen, wenn dies erforderlich oder sinnvoll ist.

Eine inklusive und nachhaltige Zukunft für alle

Der Internationale Tag der Menschen mit Behinderung erinnert uns daran, wie wichtig es ist, für eine inklusive Gesellschaft zu kämpfen, in der jeder Mensch die gleichen Rechte und Chancen hat. An den Verkehrsflughäfen, aber auch in vielen anderen Bereichen, müssen wir weiterhin daran arbeiten, die Barrieren zu beseitigen, die Menschen mit Behinderungen daran hindern, vollständig am Arbeitsleben teilzunehmen.

Von den Auftraggebern und Dienstleistern an den Flughäfen fordern wir, dringend notwendige Maßnahmen zu ergreifen, um Arbeitsplätze zu schaffen, die für alle zugänglich sind und Menschen mit Behinderungen die Möglichkeit bieten, ihre Fähigkeiten voll zu entfalten.