Die Flughäfen Köln/Bonn und Düsseldorf steigen in den Arbeitskampf ein!
ver.di weitet Streiks für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst und in der Luftsicherheitsbranche deutlich aus – In NRW steigen nun auch die Flughäfen Köln/Bonn und Düsseldorf Anfang der Woche in den Arbeitskampf ein.
Am Flughafen in Köln/Bonn beginnen die Beschäftigten der Luftsicherheitsbranche in der Nacht vom 26.2.2023 auf den 27.2.2023 mit den Streiks. Die Beschäftigten von den Sicherheitsunternehmen I-Sec Deutsche Luftsicherheit SE & Co. KG, Kötter Aviation Security SE & Co. KG, Pond Security Werkschutz GmbH und Securitas GmbH Aviation Service International (§8, §9, SiMa) werden am 26.2.2023 (Sonntag) von 22 Uhr bis zum 27.2.2023 (Montag) um 24 Uhr streiken. Die Beschäftigten von Securitas Aviation Service GmbH & Co. KG (Fluggastkontrolle) werden am 27.02.2023 (Montag) von 06 Uhr bis zum 28.02.2023 (Dienstag) um 06 Uhr ebenfalls in den Arbeitskampf einsteigen.
Am Flughafen Düsseldorf werden die Beschäftigten von DSW (Deutsche Schutz- und Wachdienst GmbH & Co. KG) am 27.02.2023 (Montag) von 03 Uhr bis 24 Uhr die Arbeit niederlegen. Die Beschäftigten von Klüh Security GmbH (Sicherheitskräfte und Rollstuhlservicekräfte) werden am 27.02.2023 (Montag) von 0 Uhr bis 24 Uhr auch im Streik sein.
Hintergrund für den Arbeitskampf sind einerseits die Verhandlungen für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes bei Bund und Kommunen sowie die bundesweiten Verhandlungen für die Beschäftigten der Luftsicherheit. Für beide Beschäftigtengruppen werden zurzeit Tarifverhandlungen geführt.
„Die Beschäftigten machen mit den Streiks gemeinsam Druck auf die jeweiligen Arbeitgeber, weil in den bisherigen Verhandlungen im öffentlichen Dienst kein akzeptables Angebot unterbreitet wurde“, betont Andrea Becker, Landesfachbereichsleiterin in ver.di-NRW. Die Beschäftigten der Luftsicherheit haben Anspruch auf eine Erhöhung der Zuschläge in den Manteltarifverträgen. Dieser berechtigten Forderung haben sich die Arbeitgeber bislang verwehrt. Inflation, hohe Energie- und Lebensmittelpreise treiben die meisten Beschäftigten in eine unsichere Situation. Viele wissen nicht mehr, wie sie ihre Mieten bezahlen und den Kühlschrank füllen sollen. Sie brauchen deutlich mehr Geld, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Das müssen die Arbeitgeber einsehen und dementsprechend reagieren. Sie müssen die gute Arbeit der Beschäftigten honorieren und sie von dem immensen finanziellen Druck entlasten.“
Aufgrund des Streiks ist mit Verspätungen, über Ausfälle bis hin zum teilweise Erliegen des Luftverkehrs an den Flughäfen Düsseldorf und Köln/Bonn zu rechnen.
Hinweis:
Bei den bundesweiten Verhandlungen für die Beschäftigten der Luftsicherheit (Fluggast- und Warenkontrolle) geht es um die Erhöhung der Zeitzuschläge für Nacht-, Sonntags-, Feiertags- und Samstagsarbeit sowie eine bessere tarifliche Regelung zur Entlohnung von Mehrarbeit. In acht Verhandlungsrunden hat es faktisch keinerlei Fortschritt gegeben. Die Verhandlungen wurden im Januar und Februar 2020 aufgenommen und dann wegen der Pandemie zunächst nicht fortgeführt. Erst nach der Entgelttarifrunde 2022 war der Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) bereit, wieder zu verhandeln. Hier gibt es bis heute kein Signal der Arbeitgeber, überhaupt eine Lösung finden zu wollen.
Zusammen geht mehr! Wir betteln nicht, wir streiken!