Warnstreiktag (17.02.2023) an sieben Flughäfen! Starkes Zeichen für bessere Löhne und Arbeitsbedingungen!
Wir sind vereint und bereit für unsere Forderungen zu
kämpfen – das hat der gemeinsame Arbeitskampf an den
Flughäfen München, Frankfurt, Hamburg, Stuttgart,
Dortmund, Hannover und Bremen gezeigt.
Gemeinsam haben Beschäftigte aus Bereichen des öffentlichen Dienstes, der Luftsicherheit und der Bodenverkehrsdienste die Flughäfen am Freitag, den 17. Februar 2023, ganztägig lahmgelegt. Vom Streik ausgenommen waren Hilfs- und medizinische Not-Flüge zu Erdbebenopfern in der Türkei und Syrien. Mit unserem Arbeitskampf haben wir ein klares Signal an die Verhandlungsführer*innen der VKA, des ABL und BDLS gesendet:
Sollte sich in den laufenden Tarifrunden nichts bewegen,
bewegen wir uns – und das mit vereinter Kraft!
Denn in gleich drei parallellaufenden Auseinandersetzungen
stocken die Verhandlungen um bessere Arbeitsbedingungen
im Luftverkehr.
In den Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst
erwarten die ver.di-Mitglieder in den Flughafengesellschaften,
inklusive der Flughafenfeuerwehren und den eigenen Bodenverkehrsdienstleistern, ein Angebot, das die Reallohnverluste aufgrund der hohen Inflation ausgleicht. Die Forderung nach einer Einkommenserhöhung von 10,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro, bei einer Laufzeit von zwölf Monaten ist mit dem Warnstreik nachdrücklich unterstützt worden.
Seitens der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände wurden die Forderungen in der ersten Verhandlungsrunde ohne Angebot schlicht als zu hoch abgelehnt.
Bei den bundesweiten Verhandlungen für die Beschäftigten
der Luftsicherheit (der Fluggast- und Warenkontrolle) geht es um die Erhöhung der Zeitzuschläge für Nacht-, Sonntags-, Feiertags- und Samstagsarbeit sowie eine bessere tarifliche
Regelung zur Entlohnung von Mehrarbeit. Kolleg*innen, die
dauerhaft in belastenden Wechselschichten arbeiten, müssen
eine besondere Anerkennung erhalten. In bislang sieben (!) Verhandlungsrunden hat der Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen kein abschlussfähiges Angebot vorgelegt.
Auch bei den Haustarifverhandlungen in den Bodenverkehrsdiensten gibt es bislang keine Signale für Tarifeinigungen. Noch immer gibt es BVD-Unternehmen, die sich trauen, Tarifverträge mit den niedrigsten Gruppen bei 13,02 Euro oder 13,22 Euro anzubieten. Es gibt aber auch Unternehmen, die verstanden haben, dass endlich bessere Löhne gezahlt werden müssen. Dies zeigt zum Beispiel der Tarifabschluss in Hamburg mit einer Erhöhung von 451 Euro.
Es bleibt zu hoffen, dass unsere Warnstreiks solche Erkenntnisse weiterbefördern. Das Sommerchaos 2022 an den Flughäfen darf sich nicht wiederholen. Es braucht attraktive Arbeitsbedingungen und bessere Tarifverträge, um die offenen Stellen zu besetzen, die Überlastung tausender Kolleg*innen an den Flughäfen zu stoppen und damit die Voraussetzungen für die sichere Abfertigung von Fluggästen zu schaffen.
Die Unternehmen müssen sich jetzt bewegen und endlich abschlussfähige Angebote vorlegen. Sonst werden wir unsere Maßnahmen verstärken müssen.
Zusammen geht mehr!