von Özay Tarim
BDLS Mitgliedsunternehmen Deutscher Schutz- und Wachdienst (DSW)
DSW enttäuscht und entsetzt Sicherheitspersonal seit Auftragsbeginn!
Bereits Anfang der Woche hatten wir über fehlende unvollständige Dienstkleidung für das Sicherheitspersonal am Flughafen Düsseldorf berichtet. Auch dem Auftraggeber ist diese unsägliche Situation bekannt. Bisher hat der „neue“ Sicherheitsdienstleister DSW nicht geschafft, die Beschäftigten (Fluggastkontrollen) rechtzeitig vollständig und einheitlich einzukleiden.
DSW darf ab 01. Juli 2020 nur Personal mit vollständiger Dienstkleidung einsetzen!
Offenbar hat die Bundespolizei DSW untersagt, das Sicherheitspersonal nicht mehr ohne vollständige Dienstkleidung einzusetzen. Ab Montag (22.06.20) dürfen noch Beschäftigte – laut Mitarbeiterinformation – ohne DSW Dienstkleidung oder ohne gleich aussehende private Bekleidung (dunkle Hose, weißes Hemd/Bluse) nur in nicht öffentlichen Bereichen (z.B. MRKA, bei entsprechender Befähigung) eingesetzt werden. Kötter Dienstkleidung darf auch nicht mehr in Bereichen mit direktem Fluggastkontakt getragen werden. Ab dem 01. Juli 2020 dürfen dann überhaupt nur noch Beschäftigte eingesetzt werden, die eine vollständige DSW Dienstkleidung tragen. Das bedeutet, dass die Bundespolizei DSW noch eine Woche Zeit einräumt, um diese inakzeptable Situation zu beenden. Der Start des „neuen“ Arbeitgebers DSW ist für die Beschäftigten eine große Enttäuschung. Ob alle Beschäftigten bis zum 01. Juli 2020 eine vollständige Dienstkleidung erhalten werden, ist noch fraglich. Dieser klare Tarifvertragsverstoß von DSW ist abmahnungswürdig. Für unsere Mitglieder bedeutet dieser Umstand aber dennoch, dass sie eine Arbeitspflicht haben und in jedem Fall ihre Arbeitskraft ausdrücklich anbieten und auch gemäß Dienstplan zum Dienst erscheinen müssen. Falls der Arbeitgeber keine Dienstkleidung zur Verfügung stellt, muss er dennoch die Beschäftigten gemäß Arbeitsvertrag einsetzen. Kann er dies wegen fehlender Dienstkleidung nicht, so gerät er in Annahmeverzug und muss weiterhin den Tariflohn bezahlen. Für diese Situation ist einzig und allein die DSW-Führung verantwortlich.
Alt-Kötter und jetzt Neu-DSW Akademie (Opitzstr.) in keinem sauberen Zustand!
Neben der fehlenden vollständigen Dienstkleidung haben sich letzte Woche auch noch die Beschäftigten an den Betriebsrat gewandt und sich über verdreckte Toiletten in der Ausbildungs-akademie (Opitzstr. Düsseldorf) beklagt. DSW hat bekanntlich nicht nur den Auftrag für die Fluggast-kontrollen von Kötter übernommen, sondern auch die Ausbildungsakademie inklusive Ausbil-dungsleiter. Der Betriebsrat hat auf die Beschwerden der Beschäftigten hin, umgehend den Arbeitgeber aufgefordert, schnell für saubere Sanitäranlagen zu sorgen. Heute am Sonntag (21.06.2020) haben sich weitere Beschäftigte bei uns und dem Betriebsrat gemeldet und über mangelnde hygienische Zustände in den sanitären Räumen berichtet. Die Kolleginnen und Kollegen konnten auf der Toilette kein Toilettenpapier, keine Seife, kein Desinfektionsmittel und auch keine Handtücher vorfinden und das alles auch noch in immer noch anhaltender Pandemiezeit. Lediglich auf der Herrentoilette lag noch eine letzte Papierrolle. Heute befinden sich Kolleginnen und Kollegen in der Zeit von 13 bis 22 Uhr zur Schulung in der Akademie. Sie berichteten darüber hinaus, dass sie versucht haben in einer nahgelegenen Tankstelle Toilettenpapier aufzutreiben. Wir sind regelrecht über diese unpässliche Situation erschrocken und entsetzt. Die DSW-Geschäftsführung muss sich sofort bei den Beschäftigten und dem Betriebsrat für diese entstandene – auch den Infektionsschutz missachtende – Situation entschuldigen. Diese Rahmenbedingungen sind für die hoheitliche Luftsicherheitsaufgabe unwürdig. Erst am späten Sonntagabend hat der Arbeitgeber auf die Beschwerden der Schulungsteilnehmerinnen und –teilnehmer reagiert und Toilettenpapier sowie Seife in die Akademie gebracht. DSW muss dringend bessere Rahmenbedingungen sicherstellen. Wir werden gemeinsam mit dem Betriebsrat nicht zulassen, dass der Arbeitgeber seine Pflichten missachtet. Somit hat Piepenbrock-Tochterunternehmen DSW schon sehr früh am Flughafen Düsseldorf Vertrauen bei den Beschäftigten verspielt.