Hitze in der PWK bei FraSec am Flughafen Köln/Bonn

von Özay Tarim

Sicherheitsunternehmen FraSec Flughafen Köln/Bonn

34 Grad Celsius in der Personal- und Warenkontrolle!

Bezirksregierung überprüft Raumtemperaturen

Das extrem warme Wetter stellt das Sicherheitspersonal an den Verkehrsflughäfen zusätzlich vor erhebliche Probleme. Die Luftsicherheitsaufgaben erfordern von Sicherheitskräften höchste Aufmerksamkeit und Konzentration. Lange Stand- und Kontrollzeiten sind schon eine hohe Herausforderung bei der Durchführung von Anti-Terrormaßnahmen.

Hohe Temperaturen an den Kontrollpositionen erschweren die Arbeit!

Der 26. Juni 2019 war eines der heißesten Tage. Der Betriebsrat von FraSec am Flughafen Köln/Bonn hat, wie alle anderen Betriebsräte an den Verkehrsflughäfen auch, den Arbeitgeber frühzeitig aufgefordert Maßnahmen zu ergreifen, die zu wirksamen Entlastungen unserer Kolleginnen und Kollegen führen. Der Arbeitgeber soll nämlich ab einer Temperatur von 26 Grad Celsius am Arbeitsplatz Maßnahmen ergreifen. Verpflichtet dazu ist der Arbeitgeber aber erst grundsätzlich, wenn die Lufttemperatur im Raum 30 Grad Celsius übersteigt. Dann muss der Arbeitgeber wirksame Maßnahmen ergreifen, um die Belastungen der Beschäftigten zu reduzieren. Erst wenn die Lufttemperatur im Raum 35 Grad Celsius überschreitet, ist anzunehmen, dass in diesem Raum bzw. Arbeitsplatz nicht mehr gearbeitet werden kann. Das heißt aber nicht automatisch, dass die Beschäftigten nach Hause gehen können.

Betriebsrat und ver.di schalten Bezirksregierung ein!

Der FraSec-Betriebsrat am Flughafen Köln/Bonn hat, nachdem sie den Arbeitgeber aufgefordert hatte Maßnahmen zu ergreifen, selbst die Temperaturen an den Kontrollstrecken gemessen und festgestellt, dass die Raum- bzw. Arbeitsplatztemperatur bei 34 Grad Celsius lag. Die Personal- und Warenkontrollen werden am Flughafen Köln/Bonn in Metall-Containern durchgeführt. Der Flughafenbetreiber und FraSec hatten bis dato aufgrund der heißen Temperaturen gutgemeint Wasser und ein paar Ventilatoren bereitgestellt. Aber für wirksame Maßnahmen reicht das bei diesen Temperaturen nicht aus. Gemeinsam mit dem Betriebsratsvorsitzenden haben wir, nachdem wir auch den Flughafenbetreiber über die inakzeptable Situation informiert hatten, die Bezirksregierung kontaktiert und gebeten vor Ort am Flughafen Messungen durchzuführen. Noch am gleichen Tag ist die Bezirksregierung Köln unserer Meldung gefolgt und hat durch Messungen an den Kontrollstrecken 33 bis 34 Grad Celsius festgestellt. Umgehend wurde in einem Gespräch dem Flughafenbetreiber und FraSec mitgeteilt, dass die bisherigen Maßnahmen nicht ausreichend sind. Es müssen dazu mobile Klimageräte angeschafft werden und den Beschäftigten zusätzliche Entlastungspausen während der Arbeitszeit gewährt werden. Luftsicherheitsaufgaben brauchen gute Rahmen- und Arbeitsbedingungen. Wir erwarten, dass insbesondere durch den Besuch der Bezirksregierung, umgehend wirksame und nachhaltige Maßnahmen für unsere Kolleginnen und Kollegen an den Kontrollpositionen umgesetzt werden. Auch an den anderen Verkehrsflughäfen werden wir zusammen mit den Betriebsräten darauf achten, dass die Beschäftigten nicht noch zusätzlich durch die hohen Temperaturen gesundheitlich gefährdet werden.

Gesundheit und Sicherheit der Beschäftigten dürfen kein Kostenfaktor sein!