Flughafen Köln/Bonn

Flughafen Köln/Bonn: Fort- und Weiterbildungsstau bei Securitas in der Fluggastkontrolle!

von Özay Tarim

BDLS-Mitgliedsunternehmen Securitas Aviation Service GmbH & Co. KG

Securitas bittet Beschäftigte aufgrund der aktuellen Fort- und Weiterbildungsrückstände um Unterstützung – Die Beschäftigten sollen auch möglichst an arbeitsfreien Tagen Pflichtschulungsstunden absolvieren!

 

Die Beschäftigten der Firma Securitas am Flughafen Köln/Bonn haben uns diese Woche darüber informiert, dass die Firma Securitas eine Mitarbeiterinformation zum Thema Fort- und Weiterbildungen an Off-Days (freier Arbeitstag der Beschäftigten) veröffentlicht hat. Hierbei geht es inhaltlich um die Erfüllung der Pflicht-Fortbildungsstände und den Aufruf zur Unterstützung an die Beschäftigten.

 

Aufgrund der aktuellen Fort- und Weiterbildungsrückstände der Quartalsschulungen seit Anfang des Jahres sollen nun diese Blockschulungen täglich stattfinden. Damit diese Pflicht-Fortbildungsstunden überhaupt erfüllt werden können, erfolgt nun der Aufruf durch die Firma Securitas an ihre Beschäftigten, die Blockschulungen möglichst auf die arbeitsfreien Tage (Off-Days) zu legen. Als letzteres wird darauf hingewiesen, dass die Beschäftigten bei Abgabe des Off-Days eine entsprechende Bonuszahlung erhalten.

Personalinformation von Securitas am Flughafen Köln/Bonn

 

Unsere Kolleginnen und Kollegen haben mehrfach in den vergangenen Betriebsversammlungen darüber berichtet, dass seit Anfang des Jahres ständig die im Dienstplan für die Beschäftigten fest vorgesehenen Pflicht-Schulungsstunden gestrichen wurden. Stattdessen mussten dafür die Beschäftigten an den Kontrollstrecken arbeiten. Hintergrund ist offenbar der weiter anhaltende Personalmangel in der Fluggastkontrolle. Und genau hier lauert die Gefahr für die Beschäftigten!

Die Bundespolizei führt nämlich weiterhin regelmäßig Qualitätskontrollen – sogenannte offene und verdeckte „Realtests“ – an den Kontrollstrecken durch, ohne dabei auf die aktuellen Pflicht-Schulungsrückstände der Beschäftigten Rücksicht zu nehmen. Unsere Kolleginnen und Kollegen sind hierbei wieder einmal die einzig Leidtragenden des Missmanagements in der Luftsicherheit. Denn, bei einem Nichtbestehen eines verdeckten Sicherheitstests werden ausschließlich die Beschäftigten sanktioniert. Der Arbeitgeber hingegen wird hierbei nicht sanktioniert. Er bekommt lediglich das Ergebnis über den nichtbestandenen Sicherheitstest des betroffenen Beschäftigten. Bei den vorhandenen Schulungsrückständen, die folglich sowohl zu Lasten der Beschäftigten gehen als auch zur möglichen Gefährdung des Beleihungsverhältnisses führen, drängt sich die Frage auf, wann endlich die oberste Luftsicherheitsbehörde des Bundes (Bundesinnenministerium) eingreift und für die ordnungsgemäße Erfüllung der Schulungsstunden sorgt. Dies ist erforderlich, um die Qualität der hoheitlichen Luftsicherheitsaufgabe sicher zu stellen.

Die Bundespolizei sollte nicht nur die Beschäftigten bei der Arbeit überprüfen, sondern auch regelmäßig bei seinem Auftragnehmer Securitas die Einhaltung der Qualitätsstandards kontrollieren!

 

Vorgehensweise von Securitas inakzeptabel – Hände weg von arbeitsfreien Tagen!

Arbeitsfreie Tage (Off-Days) dienen für die Beschäftigten lediglich dazu, sich von den „Strapazen“ der Arbeit zu erholen und zu regenerieren. Zu den schlechten Rahmen- und Arbeitsbedingungen, denen die Luftsicherheitsassistentinnen und Luftsicherheitsassistenten seit Jahren ausgesetzt sind, kommen fast täglich neue Belastungen hinzu. Die einzige spürbare Entlastungsmöglichkeit, die den Beschäftigten im Moment zur Verfügung steht, sind nämlich die arbeitsfreien Tage, also die Off-Days. Diese sollen nun mit „Lockangeboten“ von Securitas wie Bonuszahlungen reduziert werden. Deshalb unsere klare Forderung: Hände weg von arbeitsfreien Tagen!

Bessere Rahmen-und Arbeitsbedingungen in der Luftsicherheit!