Immer noch keine BV Kurzarbeit bei Securitas in Köln

BDLS-Mitgliedsunternehmen Securitas GmbH Aviation am Flughafen Köln/Bonn

Immer noch kein Betriebsvereinbarungsabschluss zur Kurzarbeit!

Aber, wir haben uns durchgesetzt! Kündigungen sind vom Tisch!

Es gibt zwar immer noch keinen Betriebsvereinbarungsabschluss zur Kurzarbeit, aber wir haben zumindest Securitas dazu gebracht, die fünf beabsichtigten betriebsbedingten Kündigungen vom Tisch zunehmen. Securitas wollte offenbar mit den Kündigungen den Betriebsrat unter Druck setzen, um so -schnell und ohne jegliche Verhandlung- einen BV-Abschluss zu erzwingen.

Securitas veröffentlicht am 16. April eine Mitarbeiterinformation zu BV-Kurzarbeit!

Die Vorgehensweise der Geschäftsführung ist inakzeptabel. Nach den BV-Verhandlungstagen am 06. und 09. April wurde verabredet, dass der Arbeitgeber den letzten Verhandlungstand in den BR-Betriebsvereinbarungsentwurf einarbeitet und dem Betriebsrat zur weiteren Beratung vorlegt. Während der Betriebsrat sich in seiner Sitzung am 16.04.2020 mit dem Arbeitgeber-Angebot beschäftigte, hat die Geschäftsführung parallel eine Mitarbeiterinformation veröffentlicht. Der Zeitpunkt der Veröffentlichung zeigt erneut, wie der Arbeitgeber aktuell agiert. Die Geschäfts-führung wollte wohl wieder über die Belegschaft Druck auf den Betriebsrat ausüben. In dieser Mitarbeiterinformation kritisiert der Arbeitgeber uns als Gewerkschaft, weil wir Betriebsverein-barungsabschlüsse zur Kurzarbeit von anderen Sicherheitsunternehmen, die wie Securitas Mitglied des Arbeitgeberverbandes BDLS sind, als Vergleich herangezogen haben. Offenbar sind Vergleiche mit guten BV-Abschlüsse zur Kurzarbeit von anderen vergleichbaren Arbeitgebern an den Flughäfen Köln/Bonn und Düsseldorf für Securitas schmerzhaft. Beispielweise hat der Betriebsrat von Klüh Security am Flughafen Düsseldorf mit seinem Arbeitgeber das gesetzliche Kurzarbeitergeld in einer Betriebsvereinbarung auf 85 % aufgestockt und dazu noch vereinbart, dass die Mitarbeiterparkplatzkosten vollständig vom Arbeitgeber übernommen werden. Securitas ist in einer vergleichbaren Situation wie Klüh (auch § 8 und § 9 LuftSiG), möchte aber z. B die Mitarbeiterparkplatzkosten nur anteilig für die Beschäftigten übernehmen. Die Klüh BV ist bis zum 31. Oktober 2020 gültig. Securitas dagegen will die BV zunächst nur für zwei Monate (April und Mai) mit dem Betriebsrat abschließen und damit keine längerfristigen Garantien zusichern.

Securitas verspricht den Beschäftigten Arbeitszeit- und Lohngarantien!

Die Geschäftsführung hat in der dreiseitigen Securitas-Mitarbeiterinformation vom 16. April 2020 den Beschäftigten jetzt offiziell Arbeitszeitgarantien und Mindestnettolohneinkommen für die Phase der Kurzarbeit in Aussicht gestellt. Mit Beispielen unterfüttert wird den Beschäftigten das Arbeitgeber-Angebot für die Betriebsvereinbarung zur Kurzarbeit tabellarisch dargestellt und erläutert. Demnach verspricht der Arbeitgeber in seiner Info, dass während der Kurzarbeit z. B für einen § 8 PWK-Mitarbeiter eine Mindestarbeitszeit von 50 % garantiert wird und rechnet vor, dass dieser Mitarbeiter (Lohnsteuerklasse 1) dadurch mindestens 87,8 % von seinem bisherigen Nettoeinkommen erzielen wird. In den Verhandlungen am 06. und 09. April hatten wir bereits gemeinsam mit dem Betriebsrat und der Geschäftsführung Einigkeit darüber erlangt, dass die Berechnungsgrundlage für die Kurzarbeit vom Durchschnitt der tatsächlichen Nettobezügen der letzten drei abgerechneten Kalendermonate (Januar, Februar, März 2020) einschließlich der Mehrarbeitsvergütung sowie allen Zuschlägen vor der Kurzarbeit zu berücksichtigen ist.

Betriebsrat ist für einen BV-Abschluss bei 87,8 % Mindestnettolohngarantie bereit!

Der Betriebsrat und die Belegschaft sind mit dem vom Arbeitgeber angebotenen und über die Mitarbeiterinformation zugesicherten Arbeits- und Lohngarantien einverstanden. Jetzt liegt es am Arbeitgeber, mit den in der Mitarbeiterinformation veröffentlichten Zahlen, schnell mit dem Betriebsrat eine Betriebsvereinbarung zur Kurzarbeit abzuschließen. Aber wir hoffen, dass das Arbeitgeber-Angebot auch tatsächlich ehrlich gemeint ist und nicht erneut nur ein taktisches Spielchen bzw. eine Mogelpackung der Geschäftsführung ist.